Schon in den letzten Tagen hatten wir des öfteren darüber gesprochen, dass wir nun erst einmal genug Meer und Strände hatten. Von Puerto Seguro aus wollen wir direkt weiter nach Rio de Janeiro. Allerdings liegen da über 1000km dazwischen und die Diskussion, wie wir diese Strecke ab besten überwinden. Die Alternativen sind
- Fliegen: der Favorit von Sebastian: das geht natürlich relativ schnell, würde uns aber bei einem kurzfristig gebuchten Flug 650-700€ kosten. Hier interveniert Daniela mit Hinweis auf unser Reisebudget
- Bus fahren: von Daniela bevorzugt: das kostet uns nur knapp 200€, dafür bedeutet es, 20 Stunden!!! im Bus zu sitzen. Hier hat Sebastian starke Bedenken, dass diese Aktion uns und den Kindern das Busfahren total vergraulen wird, zumal es auf dieser Strecke keinen Bus mit Schlafsitzen (Leito) oder zumindest Halbschlafsitzen (Semi-Leito) gibt, sondern (zumindest nach offizieller Ankündigung) "nur" die einfachste Klasse "Convencional" (Standard-Reisebus).
Wir besprechen das auch mit den Kindern und entscheiden uns letztendlich doch dafür, das Budget zu schonen und das Wagnis mit dem Bus einzugehen, auch mit dem Risiko, dass Philip nach eigener Aussage danach in keinen Bus mehr steigen wird. Die erste positive Überraschung ist dann gleich am Busbahnhof in Puerto Seguro: der Bus ist ein "Executivo", d.h. etwas mehr Beinfreiheit und die Lehne lässt sich weiter nach hinten neigen als in der Klasse "Convencional". Um 16 Uhr fahren wir ab und die ersten Stunden vergehen sehr entspannt: ein bisschen aus dem Fenster schauen, dösen, die Kinder hören Musik oder spielen was am Handy, ein bisschen lernen wir mit den Kindern. Gegen 20:30 Uhr dann eine längere Pause (45 Min) an einem Rastplatz zum Abendessen, danach schlafen die Kinder und auch wir bleiben nicht mehr allzu lange wach. Hauptstörquelle währen der Nacht war (v.a. für Daniela) ein Schnarcher im Bus, ansonsten waren die Sitze sehr bequem zum Schlafen und auch die Klimatisierung war entgegen vieler Warnungen im Vorfeld (eiskalt) sehr angenehm. Für die Kinder hatten wir außerdem dünne Schlafsäcke dabei. Am nächsten Morgen waren wir alle relativ gut erholt, es gab noch eine Frühstückspause und als der Bus überpünktlich kurz vor 12 Uhr in Rio einläuft und wir eine halbe Stunde später mit dem Taxi am Hotel sind, sind wir alle einhellig der Meinung (sogar Philip ;-) ): Experiment geglückt, das war eine sehr angenehme, entspannte Fahrt.
Rio wir kommen!