Altiplano und Salar de Uyuni

In Bolivien wollen wir als erstes eine 4-tägige Tour durch das Hochland Boliviens und zur Salar der Uyuni machen. Diese Tour startet in dem Städtchen Tupiza, 2 Stunden von der argentinischen Grenze entfernt. Hier gönnen wir uns 2 Ruhetage und organisieren die Tour. Die Attraktion für die Jungs sind die 3-Rad-Taxis, die wie die Ameisen durch die Straßen wuseln. Zum Glück ist unsere Unterkunft etwas außerhalb der Zentrums, so dass wir das Transportmittel öfters nutzen können (eine Fahrt kostet übrigens umgerechnet 0,25€).

1.Tag

Am Tag unseres Tour-Beginns sollen wir pünktlich um 7:30 von unserem Fahrer abgeholt werden. Als wir nach 8 Uhr immer noch am Straßenrand stehen, rufen wir bei der Agentur an und erfahren, dass beim Grenzübertritt von Argentinien nach Bolivien eine andere Zeitzone betreten wird, wir sind 1 Stunde zu früh aufgestanden ;-). 5 Minuten später ist Grover, unser Fahrer, da, und verlädt unser Gepäck.

 

Tupiza liegt auf 2850m und bereits kurz nach dem Start windet sich die Piste in Serpentinen auf über 4000m nach oben und für die nächsten 3 Tage werden wir uns permanent über dieser Höhe bewegen. Mit 4929m erreichen wir auch den höchsten Punkt der gesamten Tour. Der erste Tag ist zwar ein langer Fahrtag (12 Stunden mit Pausen), aber zu keiner Zeit auch nur annähernd langweilig, zu abwechslungsreich ist hier  Landschaft: interessante Berg-und Felsformationen wechseln sich ab mit großen Hochebenen, dazwischen tauchen immer wieder Lamas und Vicunjas auf. In Salzlagunen sehen wir Flamingos, auch nicht zu erwarten in diesen Höhen.

Der landschaftliche Höhepunkt des Tages ist unser Mittagsstop an der die Ciudad del Encanto.

2.Tag

Gleich nach dem Losfahren an diesem Morgen sehen wir Nandus, eine kleine Straußenart, und stehen wenig später mitten in einer großen Lamaherde.

Der Tag ist geprägt von Lagunen, heißen Quelle und wiederum toller Landschaft.

Höhepunkte es Tages sind die Laguna Verde und die Laguna Colorada.

An der Laguna Verde (4329m, mit dem fast 6000m hohen Lincancabur im Hintergrund) wirbeln die am Vormittag aufkommenden Winde Sedimente auf, die in Verbindung mit den enthaltenen Mineralien dann eine grüne Färbung verursachen. Die Laguna Verde ist die einzige Lagune auf der Tour, an der es keine Flamingos gibt.

Die Laguna Colorada (4278m) ist dagegen hat eine tiefrote Färbung, die von einer Algenart und vom hohen Mineralstoffgehalt seines Wassers hervorgerufen wird. Der See beherbergt eine große Anzahl an drei verschiedenen Flamingoarten.

3.Tag

Der 3. Tag beginnt mit verschiedenen Felsformationen, v.a. zum Klettern für die Kinder, und besonders schön die Laguna Negra, besonders idyllisch und ruhig inmitten eines riesigen, Millionen Jahre alten Lavafeldes gelegen.

Am Nachmittag erreichen wir den Wüstenort und ehemaligen Bahnhof Juliaca und sind seit 3 Tagen das erste Mal mal wieder unter 4000m. Es ist eine bizarre Szenerie: vor sich hin rostende ehemalige Einrichtungen für Dampfloks, ein verwaister Fußballplatz im Staub und eine Kneipe, in der die Touranbieter Pause machen: wir probieren Honig- und Quinoabier, bleiben aber in Zukunft dann doch beim richtigen Bier. Ansonsten wirkt hier alles ausgestorben. Gelegentlich kommt noch ein Güterzug Richtung chilenischer Küste hierdurch.

Die bisherigen Unterkünfte hatten einfache Zimmer, heute Nacht werden wir in einem Salzhotel untergebracht.

4.Tag

Heute steht die Salar de Uyuni im Mittelpunkt. Sie liegt auf 3650m und ist mit fast 11000 m² die größte Salzwüste der Welt.

Noch bei Dunkelheit brechen wir auf, um von der mitten in der Salar liegenden Kaktusinsel Incahuasi  den Sonnenaufgang zu beobachten.

Eine besondere Attraktion sind Spaßfotos mit verschobenen Perspektiven.

Am Rande der Salzpfanne liegt die Stadt Uyuni. Dort besuchen wir zum Abschluss des Tages und unserer Tour den Friedhof der Züge. Seit vielen Jahrzehnten rosten hier nicht mehr benötigte Dampfloks und deren Waggons vor sich hin.

Diese 4 Tage im Hochland Boliviens waren für uns etwas ganz besonderes. Wir waren so positiv überrascht von der landschaftlichen Vielfalt in diesen Höhen, von den grünen Hochebenen, der großen Lamaherden, der umliegenden 5- und 6-Tausendern. Diese Tour wird lange in unserer Erinnerung bleiben.