Potosi und Sucre

Von Uyuni aus fahren wir noch am Nachmittag weiter in die Minenstadt Potosi. Die Stadt liegt auf ca. 4000m und ist mit 175.000 Einwohnern eine der höchsten Großstädte der Welt. Das Stadtbild Potosis wird vom Cerro Rico bestimmt, dem "Reichen Berg", in dem bereits die Inkas Silber abgebaut haben und wo auch heute noch Silber, Zinn und Kupfer gefördert wird. Eine Hauptattraktion ist der Besuch der Mienen. Uns war die Aussicht auf enge, heiße und staubige Stollen nicht geheuer und dabei zuzusehen, wie hier angeblich auch noch Kinder täglich schuften, schien uns auch nicht angemessen. Somit war Potosi nur eine Durchgangsstation mit einer vormittäglichen Stadtbesichtigung des Zentrums mit vielen Kolonialbauten.

Was uns bei Potosi immer in Erinnerung bleiben wird, waren die alten Taxis. Mehrmals hatten wir Fahrzeuge, bei denen wir sicher waren, dass bei der nächsten Bodenwelle eine Achse oder Feder bricht oder ein Rad abfällt.

Unser nächstes Ziel ist Sucre. Obwohl die konstitutionelle Hauptstadt Boliviens, ist Sucre lediglich Sitz des obersten Gerichtshofs, Parlaments- und Regierungssitz ist La Paz.

Das Stadtbild von Sucre ist, wie Potosi, ebenfalls von vielen kolonialen Bauten geprägt und seit 1991 UNESCO Weltkulturerbe.

1984 wurden bei einer Zementfabrik am Stadtrand von Sucre Dinosaurierspuren entdeckt. Inzwischen ist dort ein kleiner Dinopark entstanden und im Rahmen einer Führung kommt man bis an die ca. 450m lange Wand mit den Spuren heran.

In der Umgebung von Sucre wird eine 3-tägige Wanderung angeboten (2 Tage wandern, 3. Tag Rückfahrt), die u.a. über einen alten Inkapfad führt und auch an Dinosaurierspuren vorbei führt. Wir hatten diese Wanderung empfohlen bekommen, sind zunächst aber unsicher, ob Philip das mitmacht, da die Wanderzeiten mit 5-6 Stunden täglich angegeben sind. Schließlich will er das aber selbst unbedingt machen.

Unsere Gruppe besteht neben dem Führer und uns noch aus 3 weiteren Deutschen und einer Französin. Die Wanderung beginnt mit einem 2-stündigem Abstieg auf einem Original-Inkapfad, verläuft dann in einem schönen Tal und steigt schließlich an bis zu unserem Übernachtungsort in einem Krater, dessen Ursprung (ob vulkanisch oder nicht), nicht ganz geklärt ist.

Am 2. Tag kommen wir dann zu den Dinospuren und haben einzigartige Blicke auf lila gefärbte Berge.

Am letzten Tag vor der Rückfahrt besuchen wir noch eine Weberin. Die Muster existieren während dem Weben nur in den Köpfen der Frauen. So ein Teppich, wie ihn Thomas hält, benötigt etwas 9 Monate und wird dann für ca. 150-200€ verkauft.

Es war eine tolle Wanderung durch abwechslungsreiche Bergwelt, die uns allen sehr Spaß gemacht hat und den Grundstein für unsere spätere Wanderung nach Machu Picchu gelegt hat, v.a. bei den Jungs.