Amboro-Nationalpark

Nach Sucre verlassen wir erst einmal die Höhen der Anden und fliegen ins Tiefland nach nach Santa Cruz (übrigens unser einziger Flug in Südamerika, ansonsten waren wir nur im Bus unterwegs). Die Stadt selbst hat nichts zu bieten, ist aber Ausgangspunkt für Touren in den Amboro-Nationalpark. Der Park ist einzigartig in Südamerika, da er sich vom Tiefland (300m) bis auf 3500m die Andenhänge hinauf zieht und dabei mehrere Klimazonen abdeckt.

 

Wir buchen eine 3-tägige Tour in das Tiefland über unsere Unterkunft "360 Grados  Hostal" und bereits die 3-stündige Anfahrt bis nach Villa Amboro am Rande des Nationalparks ist ein Abenteuer. Neben diversen Schlamm- und Holperpisten gerät v.a. eine Flußdurchquerung zu Herausforderung. Esteban, unser Fahrer und Führer durchwated zwar vorab den Fluß, aber der weiche Sand ist dann doch Sieger und wir stecken mitten im Fluß fest. Während Esteban zum nächsten Dorf zurück läuft, um Hilfe zu holen, bergen wir schon mal das Gepäck und das Essen.

Für die Jungs war dieses Erlebnis natürlich ein Höhepunkt der ganzen Tour. Auf dem Rückweg 3 Tage später hatte der Fluß übrigend deutlich weniger Wasser und wir sind völlig entspannt durch gekommen.

In Villa Amboro stößt dann mit Don Bichillo noch ein lokaler Führer zu uns führt uns am Nachmittag das erste Mal in den Urwald bis zu einem Wasserfall. Für die Kinder gibt es natürlich auch einen Badestop.

Unsere erste Nacht verbringen wir in einem Camp bei Villa Amboro und zum Abendessen gibt es Hühnersuppe und Gemüsespieße.

Am zweiten Tag brechen wir mit Zelten auf, um im Urwald zu übernachten. Schon bald nach dem Loslaufen kommen wir an einer verlassenen Rangerstation vorbei und entdecken in einem Gebäude ein Faultier mit einem Baby am Bauch hängen. Daneben steht ein riesiger Mangobaum mit reifen Früchten. Beim Rückweg war der Baum dann bereits von Affen geplündert, die saßen noch in der Nähe auf den Bäumen und haben uns misstrauisch beobachtet.

Unsere Wanderung führt durch eine Schlucht und mehrfach müssen wir den Fluß durchwaden. Und wenn wir mal nicht im Fluß stehen, dann laufen wir durch dichten Regenwald.

Gegen Mittag erreichen wir unser Lager, das wir unter einem Felsvorsprung aufschlagen. Es ist ein traumhaftes Plätzchen mit Badestrand und Lianen zum schwingen. Gekocht wird über dem Feuer und hoch über uns nisten in der Steilwand Papageien, die wir aber mehr hören als sehen.

Am Nachmittag führt uns Don Bichillio dann noch zu einem Wasserfall und der Weg dorthin geht nochmals tiefer in dichten Dschungel.

Eine lustige Begegnung haben wir dann noch auf der Rückfahrt, als uns Reiter mit zwei Hunden und einem jungen Wildschwein entgegen kommen.

Auf der Südseite des Amboro-Nationalparks liegt auf 1600m der Ort Samaipata, der wegen seines milden Klimas viele Europäer angezogen hat. wir verbringen hier ein paar Tage, u.a. um uns in der Gegend die Riesenbaumfarne anzusehen, die hier bis über 10m hoch und über 1000 Jahre alt werden.

Den Tagesausflug machen wir mit Don Gilberto, einem lokalen Führer, der vermutlich die 70 Jahre bereits überschritten hatte und sein Fahrzeug war nicht viel weniger alt. Dafür führte er uns durch dichten Nebelwald auf Pfaden, die er selbst vor vielen Jahren mal angelegt hatte und die wohl nur er kennt. Der regnerische Tag und die tief hängenden Wolken geben der Wanderung zusätzlich noch einen mystischen Anstrich.