Die Quebrada de Humahuaca ist eine Schlucht (eigentlich eher ein breiteres Tal), die ca 150km nördlich von Salta beginnt und auf weiteren 150km von etwa 1250m auf 2950m ansteigt. Das besondere an dieser Schlucht sind ihre farbigen Felsformationen.
Auf dem Weg nach Norden machen wir in der Provinzhauptstadt San Salvador de Jujuy einen Stop für eine Kaffeepause. Als wir nach 2 Stunden zum Auto zurückkommen, wurde in der Zwischenzeit versucht, das Auto aufzubrechen. Und wir hatten extra noch einen Polizisten gefragt, ob das Parken sicher sei. Kaputt war nur das Schloß der Fahrertür, reingekommen ist der Einbrecher zum Glück nicht.
Unsere Erkundung der Qebrada de Humahuaca beginnen wir in dem Ort Tilcara. Hier besuchen wir alte (teilweise wieder aufgebaute) Ruinen und den Sonntagsmarkt.
Von Tilcara fahren wir das Tal hinauf bis zum Städtchen Humahuaca, dem Namensgeber der Schlucht. Das Städtchen selbst ist nicht weiter interessant, aber von hier führt eine steile und holprige Piste auf über 4300m zum Aussichtspunkt Hornicol. Von hier haben wir tolle Blicke auf den Berg der 14 Farben. Für die Fahrt dort hinauf heuern wir in Humahuaca übrigens einen 4x4-Fahrzeug mit Fahrer an, mit unserem Mietwagen wäre das kein Spaß gewesen.
Ein Stück nördlich von Humahuaca zweigt eine weitere (mal bessere, mal schlechtere) Piste ab zu dem Bergdorf Iruya. Die Fahrt dauert 2 Stunden und führt wieder über einen 4000m-Pass. Insbesondere die Aussicht nach dem Pass sind wieder beeindruckend und der Ort selbst hat eine traumhafte Lage in einer Schlucht auf 2800m. Wir verbringen eine Nacht hier und besteigen auf Anraten unseres Wirtes den nahegelegenen, 3000m hohen Condor-Aussichtspunkt. Ab ca.17 Uhr steigen laut unserem Wirt die Kondore aus einer nahegelegenen Schlucht zu ihrem abendlichen Beuteflug auf und passieren dabei oft sehr nahe den Aussichtspunkt. Wir haben leider wenig Glück und sehen sie "nur" hoch am Himmel kreisen. Dafür ist die Aussicht auf den Ort und die umliegenden farbenfrohen Berge traumhaft. Philip und Sebastian versuchen ihr Condor-Beobachtungsglück am nächsten Morgen nochmals, aber wieder vergeblich.
Ein weiterer Höhepunkt der Quebrada de Humahuaca ist der Ort Purmamarca und die direkt dahinter liegenden Felsen der 7 Farben. Im Gegensatz zu den bisherigen Felsformationen, die wir eher aus der Ferne betrachtet haben, kann man hier auf einer Piste zwischen den Felsen hindurch fahren oder laufen. Wir entscheiden uns natürlich für letzteres.
Das letzte Ziel unsere Tour durch den Norden Saltas waren die Salinas Grandes. Das ist eine kleinere Salzwüste auf ca. 3500m, wo noch Salz abgebaut wird. Besonders beeindruckend war v.a. auch die Fahrt dorthin. Auf dem Weg über einen über 4000m hohen Pass waren wir wieder einmal fasziniert von der sich ständig wechselnden Landschaft und der Farbenpracht der Felsen.
Als wir dann am nächsten Tag nach 9 Tagen unseren Mietwagen wieder abgeben, haben wir ein bisschen Wehmut. Es war Tage der Freiheit, wir waren einmal nicht auf Busse oder Taxis angewiesen und konnten uns einfach treiben lassen, anhalten wann und wo wir wollten. Trotzdem freuen wir uns jetzt auch auf die Weiterreise: wir sind gespannt, was uns in Bolivien erwartet.