Dschungeltour in den Kardamon-Bergen

Von Koh Chang aus reisen wir mit einem Zwischenstopp in dem Städtchen Trat weiter nach Kambodscha. Gleich hinter der Grenze liegt die Kleinstadt Koh Kong und dort buchen wir eine 3-tägige Dschungeltour im Nationalpark in den Kardamom-Bergen. Wir sind ein bisschen skeptisch, ob es uns nach unserer außergewöhnlichen Dschungeltour im Amboro-Nationalpark in Bolivien überhaupt gefallen wird, aber am Ende sind wir genauso begeistert.

Am ersten Tag werden wir (unsere Gruppe besteht aus insgesamt 7 Teilnehmern und 3 Guides) mit dem Minibus zum Ausgangspunkt gefahren, dann laufen wir ca. 3 Stunden durch dichten Wald auf engen Pfaden zu unserem ersten Camp. Wir bekommen v.a. Spinnen von teilweise beeindruckender Größe zu sehen und hören den Ruf von Gibbons. Sehen lassen sie sich nur für einen kurzen Moment, dann sind sie wieder in den Baumkronen verschwunden. Mittags erreichen wir durchgeschwitzt unser Camp.

Am Nachmittag führt uns unser Guide auf einer 2-stündigen Tour durch dichten Dschungel zu einem weitere Badeplatz und einen kleinen Wasserfall. Der Dschungel erscheint teilweise undurchdringlich und die Pfade sind oft kaum auszumachen, aber unser Guide findet zielsicher den Weg.

Auch der 2. Tag ist ein richtiges Dschungelabenteuer, oft muss der kaum sichtbare Weg frei geschlagen werden und 2 Mal muss Dyna auch etwas danach suchen, wo es weiter geht. Die Jungs haben natürlich ihre in Brasilien erworbenen Macheten dabei und die leisten gute Dienste (sie wurden vorher noch von einem unserer Guides geschliffen)


Durch dichten Urwald. Wenn man genau hinhört, hört man das Rufen der Gibbons.

 

Dyna bastelt eine Flöte aus Bambus


Unsere Camps liegen beide an Flüssen, das erste Camp hat auch einen tollen Pool zum springen. Schlafen tun wir in Hängematten mit integrierten Moskitonetzen.

 

Eine Schreckmoment haben wir am Abend. Es ist bereits dunkel als Sebastian und Philip auf die Suche nach einem Stecken gehen wollen, mit dem Philip im Feuer stochern kann. Wir sind gerade am Ende der Hängematten, wo der Pfad in den Wald geht, als Sebastian direkt neben dem Pfad im Taschenlampenschein eine kleine, zusammengerollte Schlange entdeckt. Wir rufen Daniela und Thomas und auch unsere Guides kommen gleich angerannt und sind auch sofort sehr aufgeregt. Es ist eine giftige Viper von etwa 20cm Länge. Die Guides schnappen sich einen langen Stecken und verscheuchen die Viper. Später untersuchen sie das Gebüsch noch 2 Mal, um sicher zu gehen, dass die Schlange auch wirklich weg ist. Hinterher erfahren wir, dass die Vipern nicht verschwinden, wenn sie die Erschütterungen von Tritten spüren, sondern regungslos liegen bleiben. Allerdings beißen sie auch nur, wenn man sie berührt oder drauf tritt.

An diesem Abend ist uns die Lust auf eine Nachtwanderung vergangen, die verschieben wir auf den nächsten Tag.

Während der 3 Tage im Dschungel und bei dem Nachtspaziergang sehen wir v.a. Insekten und einen schlafenden Vogel. Eine große Tarantel sitzt an einem Baum, verschwindet aber, bevor wir sie fotografieren können.

Interessant ist auch eine fleischfressende Pflanze. Die noch jungen, geschlossenen Pflanzen enthalten ein leicht salziges Wasser, das man trinken kann (Philip schmeckt es aber nicht). Sobald sie offen sind, ist es nicht mehr trinkbar, sondern dient dazu, die von einem süßlichen Duft angelockten Insekten zu ertränken.

Philip probiert mutig das Wasser der Pflanze, aber so richtig schmackhaft ist es nicht.


Am dritten Tag erreichen wir gegen Mittag wieder die Zivilisation und sind auch ein bisschen froh drum. Die drei Tage waren zwar sehr erlebnisreich, aber es ist auch anstrengend, sich durch den dichten Dschungel zu schlagen und einem der Schweiß dabei herunter läuft (es hatte ca. 30°).

Zum Abschluss werden wir noch zu dem Tatai-Wasserfall gefahren, einem beliebten Ausflugsziel von Koh Kong aus. Er ist nicht spektakulär, aber zum Erfrischen jetzt genau das Richtige, und die Jungs haben nochmal Spaß beim Springen.