Siem Reap und die Ankor-Tempel

Siem Reap ist der Ausgangspunkt für die Besichtigung der berühmten Ankor-Tempel. Die Einfallstraßen sind gesäumt von riesigen Hotelkomplexen und im Zentrum findet man viele kleinere Unterkünfte und Restaurants. Im Gegensatz zu anderen kambodschanischen Städten fällt positiv auf, dass es hier viel sauberer ist und kaum Müll herum liegt.

Einen netten Abend haben wir, als wir in der Nähe unserer Unterkunft zufällig in ein Lokal geraten, das ausschließlich von Kambodschanern, v.a. jüngeren, besucht ist. Entsprechend war auch die Speisekarte nicht auf Englisch ;-). Der sehr nette und sehr gut Englisch sprechende Besitzer hat uns dann einige Speiseempfehlungen gegeben und so haben wir an diesem Abend gut und typisch kambodschanisch gegessen.

Vor den Toren von Siem Reap liegen auf einer Fläche von 400km² zahllose Tempel aus der Zeit des Ankorreiches (9.-15. Jahrhundert). Viele verbinden damit vom Urwald überwucherte Tempelruinen, doch tatsächlich ist nur ein Tempel noch so. Es gibt 2 große Hauptattraktionen, Ankor Wat und Ankor Thom, und dann noch viele einzeln im Wald verstreute Tempel. Die meisten Tempel sind hinduistisch, einige wurden später zu buddhistischen Tempeln umgewandelt.

Das Angkor Reich war eine so erfolgreiche und wohlorganisierte Zivilisation, mit einem klug durchdachten Bewässerungssystem, das umfangreich genug war drei Reisernten im Jahr zu ermöglichen und eine Großstadt mit 1 Mio. Einwohnern zu ernähren, hat es wohl zu dieser zeit nirgends auf der Welt sonst gegeben.

Für den Besuch der verschiedenen Tempel nimmt man sich am Besten ein Tuktuk mit Fahrer. Wir waren so insgesamt 3 Tage auf Tempel-Safari.

Ankor Wat

Ankor Wat ist der größte und großartigste Tempel des Areals und wird auch als "Stadt, die ein Tempel ist" bezeichnet. Mehrere Einfassungen (Mauern, die Äußere misst 1025mx802m) umgeben ein zentrales Heiligtum. Besonders faszinierend sind die filigranen Schnitzereien und Reliefs an den Wänden, Toren und Türmen. Die dritte Einfassung umgibt z.B. ein Flachrelief mit 2m Höhe und 540m Länge.

Wir besuchen Ankor Wat 2 Mal an 2 verschiedenen Tagen, einmal tagsüber und ein zweites Mal kurz vor Sonnenuntergang.

Hier einige Beispiele für die kunstvollen Stein-Schnitzereien und Reliefs.

Ankor Thom

Ankor Thom wurde im 12. Jahrhundert als Hauptstadt des Ankorreiches gebaut und diente diesem Zweck für 250 Jahre.

Die Stadt ist von einer 3km langen und 8m hohen Mauer umgeben, davor noch ein 100m breiter Wassergraben. Von der Stadt selbst sind noch die Stadtmauer und die Tempelruinen erhalten. Die damals aus Holz gebauten Häuser existieren nicht mehr.

Im Zentrum der Stadt steht der Staatstempel Bayon. Er ist nicht besonders groß, aber ziemlich komplex und verwinkelt.

Ganz in der Nähe des Bayon entdecken wir (als schöne Abwechslung zu den vielen Tempeln) eine Horde Affen, die in einem Teich baden. Irgendwie geht es zu, wie bei uns an einem Baggersee:  Jung und Alt schwimmen, tauchen und tauchen sich gegenseitig unter ;-).


Weitere Tempel

Ganz oben auf der Liste der weiteren Temple steht natürlich der mit riesigen Wurzeln überzogene Ta Prohm. Im Gegensatz zu anderen Tempeln wurde er nicht vom Urwald befreit und ist noch fast in dem Zustand, wie ihn die Entdecker Anfang des 20. Jahrhunderts vorfanden.

Über eine Stunde Tuktuk-Fahrt von Siem Reap entfernt liegt der Tempel Banteay Srei, der es aufgrund seiner kunstvollen Reliefs  wert war so weit zu fahren. Die Reliefs haben uns alle sehr begeistert.

Fazit

Die Tempel von Ankor haben uns sehr gut gefallen und auch nach 3 Tagen hatten wir nicht das Gefühl, übersättigt von Tempeln zu sein. Sie waren den Besuch absolut Wert.

Was uns jedoch gefehlt hat, war so etwas wie eine besondere Stimmung, wie wir es z.B. bei Machu Pichu erlebt hatten. Dazu war einfach zu viel los. Sehr viele asiatische Reisegruppen sind unterwegs, die dann wie die Ameisen "einfallen", sehr laut sind und sich ständig ewig positionieren für ein Foto. Weiterhin ist um die Tempel und auf den öffentlichen Straßen zwischen den Tempeln viel Verkehr: Mopeds, Tuktuks und Kleinbusse tragen ihren Teil zur "Ruhestörung" bei. Insgesamt bleibt einfach wenig Raum, um die Tempelanlagen in Ruhe genießen zu können.