Bolaven-Plateau

Ein Stück nördlich der 4000 Inseln befindet sich das Bolaven-Plateau. Wir begeben uns von der Kleinstadt Pakse aus auf eine 3-tägige Mopedtour über das Plateau, im Anschluß dann noch eine Tagestour nach Champasak im Süden.

Die erste Etappe führt von Pakse nach Tad Lo, wo wir dann spontan 2 Nächte verbringen. Es gibt einen schönen Wasserfall zum Springen für die Jungs und Elefanten, die jeden Nachmittag dort gebadet werden.

Auch viele Einheimische baden hier und für uns interessant und sehr ungewohnt war, dass diese meist in ihrer vollen Montur, d.h. Straßenkleidung, ins Wasser springen, einschließlich Schuhen, also mit Jeans und Hemd oder mit Rock und Bluse.

Während die Jungs den Nachmittag mit Springen verbringen, machen Daniela und Sebastian einen Ausflug zu einem Dorf der ethnischen Minderheit der Katu. Ein junger Einwohner des Dorfes, Mr. Hook, führt durch das Dorf und die dazugehörigen Kaffeeplantagen. Er erzählt viel zur Geschichte des Kaffees, zu Heilpflanzen und den Regeln, nach denen die Dorfbewohner leben.

Die Dorfgemeinschaft ist ein sehr geschlossene Gesellschaft. Es gibt die Polygamie und Männer können auch 10 Frauen oder mehr haben. Frauen werden bereits mit 8-9 Jahren verheiratet und wenn ein Mann stirbt, gehen dessen Frauen auf einen Verwandten über. Ein Familienverbund lebt zusammen in einem großen Haus und es können so auch über 100 Familienmitglieder in einem Haus leben. Erst wenn die Großeltern gestorben sind, dürfen die Enkel in ein eigenes Haus ziehen und somit einen eigenen Familienverbund gründen.

Eine andere Regel ist, dass, wenn ein Familienmitglied einen unnatürlichen Tod stirbt, dann muss der gesamte Familienverbund für 5 Jahre das Dorf verlassen und im Wald leben. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs lebte eine Familie bereits 3 Jahre im Wald, weil ein Mädchen vom Baum gefallen und gestorben ist.

Interessant war auch, dass Mr. Hook uns beim Erläutern verschiedener Heilpflanzen 2 Mal sagte, dass er nicht wisse, wozu eine Pflanze gut ist, da seine Onkel ihm das nicht verraten. Hintergrund ist, dass ihm seine Familie nicht traut, weil er aus der Dorfgemeinschaft ausgebrochen ist, gut englisch gelernt hat und jetzt Touristen durch das Dorf führt.

Auf der Rückfahrt Richtung Pakse steigt die Straße über eher langweilige 60km erst einmal auf 1300m an, dann erreichen wir 3 schöne Wasserfälle.

Wir verbringen eine Nacht in Pakse und machen uns am nächsten Tag auf eine Runde südlich von Pakse bis in das Städtchen Champasak, setzen auf das andere Mekong-Ufer über und fahren auf der anderen Flußseite zurück.

Einschiffen auf der Mekong-Fähre