Nach Norden

Aufgrund der ganzen Einkaufsaktionen für unsere Campingausrüstung und Proviant (siehe Perth) kommen wir am ersten Tag nur bis in den Yanchep-Nationalpark kurz hinter Perth. Der stand eigentlich gar nicht in unserem Fokus, erwies sich aber zweifach als Glücksfall. Erstens sehen wir hier zur Freude der Jungs gleich die ersten Känguruhs, die am Parkplatz und am Campingplatz grasen. Dazu gibt es ein Koalagehege, die einzigen Koalas, die wir in Australien sehen, und am Campingplatz hüpfen und fliegen außerdem viele Papageien und Aras herum.

Der zweite Grund, warum wir glücklicherweise hier die Nacht verbringen, war, dass wir die Nachttemperaturen völlig unterschätzt hatten. Es hatte in dieser Nacht so um die 8°C und wir alle haben in den dünnen Schlafsäcken gefroren, wie die Schneider. So sind wir am nächsten Morgen erst mal wieder zurück Richtung Perth gefahren und haben uns in sogenannten Op-Shops (Opportunity Shops = Second Hand Läden) mit Decken, einem weiteren Schlafsack und je einer warmen Jacke für Thomas und Daniela eingedeckt. Zusammen mit den paar warmen Klamotten, die wir dabei hatten, haben wir die Nächte unserer Tour dann auch warm überstanden ;-).

 

Unser nächster Stop sind die Sanddünen bei Lancelin. Auf den schneeweißen Hügeln haben die Jungs viel Spaß beim  Sandboarding.


Erster landschaftlicher Höhepunkt sind die Pinnacles. In einer Ebene stehen bis zu 3m hohe Felsnadeln, die besonders in der Abendsonne leuchten. Ein kleiner Wanderweg und eine Fahrpiste führen zwischen den Felsnadeln hindurch.

Hier machen wir auch das erste Mal Bekanntschaft mit einem typisch australischem Outback-Phänomen, nämlich den Millionen von Fliegen. Ohne Fliegennetz über dem Kopf ist es praktisch nicht auszuhalten und wir erstehen gleich mal welche im Visitor Center.

Auf der Weiterfahrt zeigen sich erstmals die Distanzen und die endlosen Weiten Australiens. Unser nächstes Ziel ist der Kalbarri-Nationalpark, ca. 400km von den Pinnacles entfernt. Ein Großteil der Strecke führt durch endlose Landschaften von roter Erde und niedrigem Buschwerk und mit weiten Blicken. Wir lassen uns Zeit und übernachten kurz nach der Stadt Geraldton.

 

Bevor wir Kalbarri erreichen, kommen wir noch am Pink Lake vorbei, einem Salzsee, der durch bestimmte Algen eine pink schimmernde Färbung annimmt.

Der Kalbarri Nationalpark besteht aus zwei Teilen, einem Küstenabschnitt und ein großes Gebiet im Landesinneren. Vom Pink Lake Richtung dem Ort Kalbarri passieren wir den Küstenabschnitt und lassen uns faszinieren von den tosende Wellen, die hier gegen die Klippen der Steilküste schlagen. Am Jakes Point warten die Surfer auf die perfekten Wellen.

Im Inlandteil des Nationalparks sind mehrere Schluchten für Besucher zugänglich, die bekannteste ist am Nature Window.

Im Ort Kalbarri findet jeden Vormittag eine Pelikanfütterung statt mit interessanten Informationen zu diesen Tieren. Hier kommen wir mit Nils, Kathleen und ihrer Tochter Malina ins Gespräch, eine deutsche Familie, die seit 7 Jahren in Perth lebt. Wir verbringen 2 Abende am Campingplatz mit ihnen und am Ende unserer Runde durch Westaustralien dürfen wir nochmals für 6 Tage ihre Gastfreundschaft in Perth genießen.