Karijini Nationalpark

Der Karijini Nationalpark zählt zu den schönsten Nationalparks Australiens und entsprechend gespannt waren wir. Zuvor liegen jedoch wieder einmal viele Kilometer vor uns, genau 570km bis Tom Price, einer Minienstadt vor dem Nationalpark. Diesmal fahren wir die Strecke an einem Tag. Es ist eine lange Fahrt, aber die Landschaft ist überraschend abwechslungsreich und so vergeht die Zeit doch relativ schnell.

Der erste Tag im Karijini Nationalpark ist zugleich der 14. Geburtstag von Thomas. Den Geburtstagskuchen gibt es gemütlich im Auto, aufgrund eines eisigen Windes auf dem Campingplatz in Tom Price. Den Tag verbringen wir dann in 2 spektakulären Schluchten.

 

Weano Gorge

Der Weg verläuft zuerst idyllisch in der Schlucht, dann wird es eng und der Weg endet am Handrail Pool. Wir treffen einen Ranger, der gerade die Wassertemperatur misst: es hat 9°C.

Hancock Gorge

Noch spannender wird es in dieser Schlucht. Man kommt nicht umhin, ca. 20m durch's hier 14°C kalte, knietiefe Wasser zu waten und sich dann im Spider Walk zwischen den Felswänden vorwärts zu hangeln.


Weitere, nicht weiniger beeindruckende Schluchten besuchen wir dann in den nächsten Tagen, jede für sich einzigartig.

 

Joffrey Gorge

In der Schlucht bieten sich ideale Bedingungen zum Klettern um einen herrlich grün schimmernden See herum.

Knox Gorge

Dales Gorge

Bei der kleinen Wanderung durch die bekannteste Schlucht des Nationalparks haben wir ein besonderes, aber auch etwas beängstigendes Erlebnis. Auf einem vielbegangenen Weg sehen wir plötzlich eine Schlange am Wegesrand, die auch keine Anstalten macht, sich zu verziehen. Ein vorbeikommender Tour Guide klärt uns dann auf, dass es sich um eine Brown Snake handelt, eine der giftigsten Landschlangen Australiens. Er versucht auch, sie mit einem langen Stecken dazu zu bringen, im Gebüsch zu verschwinden doch auch davon lässt sie sich gerade mal hinter einen kleinen Felsenblock vertreiben. Sie will wohl einfach die Nachmittagssonne nutzen, um sich nochmals aufzuwärmen.

Was uns an diesem Erlebnis etwas beunruhigt hat, ist die Tatsache, dass wir davon ausgegangen sind, dass bis auf wenige Ausnahmen Schlangen menschenscheu sind und bereits durch die Erschütterungen der Schritte das Weite suchen. Hier wurden wir des Gegenteils belehrt.

Hamersley Gorge

Etwas abseits der anderen Schluchten liegt die Hamersley Gorge. Wir haben erst mal lange überlegt, ob wir noch dahin fahren sollen, aber nachdem es uns ein Mitarbeiter im Visitor Center wärmstens empfohlen hat, haben wir uns schließlich dafür entschieden und uns am späten Nachmittag noch auf die 50km dorthin gemacht.

Die Schlucht haben wir dann zwar im Vergleich zu dem, was wir bereits gesehen hatten, als nicht so spektakulär empfunden, aber sie hatte eine sehr schöne Atmosphäre und ein farbenfrohe Felsen. Die Jungs haben in einem (eiskalten) Pool einen Baumstamm zum Spielen entdeckt und Daniela und Sebastian haben es sich auf den Felsen gemütlich gemacht. So haben wir letztendlich fast den ganzen Tag dort aufgehalten.

In der Nähe der Schlucht gab es zudem einen kostenlosen Buschcampingplatz, der für uns einer der Schönsten auf unserer Australienreise war. Wir haben hier 2 Nächte verbracht, haben Holz gesammelt (und jetzt besonders auf Schlangen geachtet) und saßen unter dem Sternenhimmel am Feuer. Am 2. Morgen sind Kängurus und ein Emu vorbei gekommen.

Der Karijini-Nationalpark hat gehalten, was er im Vorfeld versprochen hatte und war ohne Zweifel ein Höhepunkt unseres Australien-Aufenthalts und auch unserer gesamten Reise. Die Tage, die wir hier verbracht haben und die einzigartige Natur werden uns dauerhaft in Erinnerung bleiben.

Mit diesem Gefühl machen wir uns auf den langen Rückweg nach Perth.