Komodo-Nationalpark

Von Lombok aus fliegen wir auf die Insel Flores. Von der Stadt Labuhan Bajo aus starten die Touren in den Komodo-Nationalpark, in ihm leben auf mehreren Inseln die größten Echsen der Welt, die Komodowarane. Die Blicke auf die Inselwelt und die türkisblauen Riffe beim Landeanflug machen bereits Vorfreude auf die kommenden Tage.

 

Angeboten werden 1-3 Tagestouren per Boot. Wir buchen vor Ort eine 2-Tagestour über unsere Unterkunft, doch die beginnt erst mal ziemlich holprig. Das Schiff, mit dem wir unterwegs sein sollen, hat wohl am Morgen ein anderes Schiff gerammt und darf den Hafen nicht verlassen. Nach über einer Stunde warten wechseln wir das Schiff, doch bevor dieses dann auslaufbereit ist (betanken, Wasser auffüllen, Proviant), dauert es nochmals. Statt um 8 Uhr legen wir schließlich nach 11:30 ab, was aber den Zeitplan ziemlich durcheinander wirft.

Neben dem Besuch mindestens einer der Inseln mit den Komodowaranen werden noch weitere Punkte im Nationalpark angelaufen. Die ersten Stopps sind eine nicht so spannende kleine Insel mit Strand und Aussichtspunkt und ein mäßig attraktiver Schnochelplatz. So erreichen wir aufgrund der morgendlichen Verzögerung den ersten Höhepunkt des Tages, die Insel Rinca, erst am späten Nachmittag und es bleibt leider für die Beobachtung der Komodowarane und eine kleine (von einem Ranger geführte) Wanderung nur noch wenig Zeit.

 

Als wir diese Tatsache dann nach der Rückkehr bei dem Besitzer unserer Unterkunft vorbringen, bietet er uns als Entschädigung für den nächsten Tag eine kostenlose private Tagestour an, auf der wir nochmals Rinca ansteuern, diesmal aber am Morgen, wo die Warane aktiver sein sollen und auch tatsächlich sind. So haben wir diesmal viel Zeit zum Beobachten und staunen. Bei diesen beiden Besuchen zusammen auf Rinca sehen wir viele dieser riesigen Echsen. Viele lungern bereits in der Nähe der Rangerstation herum, wohl angelockt von den Küchengerüchen (und wahrscheinlich auch dem einen oder anderen Küchenabfall). Ein Waran kommt uns während der ausführlichen eineinhalbstündigen Morgenwanderung entgegen. Von dem Ranger unserer Morgenwanderung erfahren wir auch viel über die außergewöhnlichen Tiere.

Man ist übrigens immer in Begleitung eines Rangers, der darauf achtet, dass man genug Abstand hält und der auch eine langen Stecken bereit hat, um bei Bedarf die Warane zurückzudrängen.

Wissenswertes über die Komodowarane:

Die Tiere können bis zu 3m lang und 70kg schwer werden.

Die ersten ca. 3 Jahre verbringen sie auf Bäumen, da sie sonst von den älteren Tieren gejagt werden würden.

Ihre Beute (darunter auch Wildschweine, Hirsche und Büffel) töten sie durch einen Biss, der ein Gift enthält, wobei die Beute noch mehrere Tage lebt. Bis zum Verenden wird sie dann von dem Waran verfolgt.

Ein Waran frisst bis zu 80% seines Körpergewichts, dann braucht er aber bis zu 30 Tage erst mal nichts mehr.


Für die Nacht ankert unser Boot in einer Bucht vor Rinca und wir haben einen schönen Sonnenuntergang und grandiosen Sternenhimmel, bis dann der Vollmond aufgeht. Schlafen tun wir an Deck unter freiem Himmel.

Früh am Morgen legt unser Boot ab und bei Sonnenaufgang und begleitet von Delfinen erreichen wir die Insel Padar. Von einem Aussichtspunkt bietet sich ein fantastischer Blick auf 3 halbmondförmige Buchten. Danach steht der Pink Beach auf dem Programm. Der Sand leuchtet im Sonnenlicht tatsächlich rosa und bietet dazu tolle Schnorchelmöglichkeiten.

Ein weiterer Höhepunkt jeder Komodo-Tour ist der Mantapoint. Hier sind die Chancen sehr gut, beim Schnorcheln die riesigen, aber harmlosen Mantarochen zu sehen. Wir sehen einen dieser majestätischen Tiere, dazu eine große Meereschildkröte. Philip, der mit einer Gruppe an einer anderen Stelle schnorchelt, sieht sogar 4 Mantas aus nächster Nähe.

Auf der Rückfahrt stoppen wir nochmals an einem tollen Schnorchelplatz, wo wir in einer fantastischen Unterwasserwelt u.a. einen Oktopus, Moränen, Clownfische und schöne Korallen sehen (leider hatten wir diesmal die Unterwassserkamera nicht dabei). Vor der Einfahrt in den Hafen werden wir schließlich von einem herrlichen Sonnenuntergang verabschiedet, die Sonne senkt sich hinter einem rauchenden Vulkan.

Damit endet ein weiterer großer Moment unserer Reise und wir ziehen weiter. Nach 4 Monaten Südostasien steht mit Australien der dritte Kontinent unserer Reise auf dem Programm.